Hoteltest: Bilderberg Parkhotel****, NL-Rotterdam

Freizeitgestaltung und mehr
Direkt zum Seiteninhalt

Hoteltest: Bilderberg Parkhotel****, NL-Rotterdam

Paashaas
Veröffentlicht von Paashaas, Manuela Klumpjan in Urlaub mit Hund · Montag 25 Nov 2024 ·  10:30
Rotterdam ist mit dem größten Hafen Europas ein industrieller Angelpunkt. Doch auch die Innenstadt ist beeindruckend dank der vielfältigen, modernen Architektur, die es dem Besucher leicht macht, an jeder Ecke etwas Neues zu entdecken.

Check-In
Vorab sei gesagt, dass wir dieses Hotel gewählt haben, da es relativ nah zum AHOY Rotterdam liegt, wo wir am Ankunftstag zu einem Konzert waren. Außerdem kennen wir diese Hotelkette bereits und hatten sie bisher in sehr guter Erinnerung. Das war uns den hohen Preis dann einfach wert.

(Ein ungepflegter Hoteleingang)

Das Bilderberg Parkhotel liegt mitten im Museumsviertel. Die Anfahrt ist tricky, denn biegt man auch nur einmal zu früh oder zu spät ab, hat man dank der vielen Einbahnstraßen kaum eine Möglichkeit, mal eben wieder zum Hotel zu kommen.  Dank Navi haben wir es aber ganz gut gefunden. Um zum Hotel zu gelangen, fährt man direkt von einer großen Straße auf den Vorplatz des Hotels und steht direkt vor der Schranke. Platz ist dort genau für 1 Auto. Falls ein weiteres ankommt, wird die Straße halt blockiert. Beim 1. Mal hatten wir Glück und konnten auf den Parkplatz fahren. Ein Tor ging auf. Ein Auto kam heraus. Wir mussten rückwärts zurück auf die Hauptstraße … Spannend bis nicht machbar. Die Durchfahrt zum Hinterhof-Parkplatz ist so knapp bemessen, dass alles am Auto piepst. Aber hey, wir waren durch! Der Hotelparkplatz ist dann der absolute Witz. Sehr eng bemessen, kaum Navigationsmöglichkeiten und viel zu wenig Parkplätze. Hurra, wir hatten den letzten erwischt.
Hätten wir gewusst, dass wir keinen mehr bekommen, wenn wir mal rausfahren, wären wir wohl zur allgemeinen Entspannung dort lieber stehen geblieben … Nachher waren auch wir dann schlauer …
Durch einen kleinen Eingang gelangt man ins Hotel, sofern denn auf das Klingeln geantwortet wird.
Da wir die Bilderberg-Hotelkette bereits kennen, waren wir auf Luxus eingestellt, zumal das Hotel ja 4 Sterne besitzt.  Die Rezeption machte einen guten Eindruck, obwohl sie direkt neben einer teils sehr lauten Bar liegt. Die Begrüßung ist freundlich, jedoch sehr kühl. Dann kam der erste Hammer: Obwohl wir eigentlich fast alles vorab bezahlt hatten, mussten wir eine Kaution hinterlegen, weil ja ein Hund mitreist, der ebenfalls zahlen muss. Stolze 280,- (!!!) € werden meiner Debitkarte direkt abgebucht. Als Erklärung höre ich nur Kaution, Hund, Parkgebühren. Den Rest gibt es zurück … Obwohl ich der Dame freundlich mehrfach gesagt habe, dass ich gut Niederländisch verstehen kann, spricht sie in einem Wirrwarr aus Englisch, Deutsch und gelegentlich auch mal etwas Niederländisch. Eine genaue Auflistung der Abbuchung haben wir auch nach dem Hoteltest bisher nicht bekommen. Dazu später mehr. Dass wir bereits online eingecheckt hatten, merkt sie auch erst, als das Display ihr das dann anzeigt. Ganz ehrlich? Freundlich oder gar gastfreundlich geht anders!
Wir bekommen genau 1 Zimmerkarte und eine grobe Beschreibung, wo wir in diesem riesigen Hotel denn hinmüssen, über Treppen oder einem Aufzug, der sehr klapprig erscheint.
Unten wirkt alles noch elegant, angekommen auf dem Gang zum Zimmer, ist es damit schlagartig vorbei. Ein welliger, ungepflegter Teppich führt vorbei an diversen Bügelbretter dann doch noch zu unserem Zimmer.

Das Zimmer:
Auch das ist ernüchternd. Komplett in Grautönen gehalten, kommt es sehr altbacken daher. Es ist für 4 Sterne auch einfach nur klein. Der Fernseher hat die Größe eines Laptop-Monitors, das Bett wirkt wie ein Jugendbett mit vielleicht 1,50 m Breite.  Allerdings war es liebevoll dekoriert mit Plastikblumenblättern in Herzform. Ich hatte von einem früheren Aufenthalt in einem anderen Bilderberg-Hotel noch ein kleines Geschenk übrig. Das lag sehr liebevoll angerichtet dort: 6 leckere Pralinen von wirklich guter Qualität. Damit endet der Luxus des 4****-Zimmers. Das Bad ist okay, jedoch mit der Kombination aus Dusche in der Badewanne auch nicht wirklich zeitgemäß. Ein leerer Kühlschrank ist vorhanden und in einer Abstellkammer ein Tresor. Gläser oder derartiges gibt es nicht. Der Ausblick auf das Depot ist okay, von einem Park ist aber nirgends etwas zu sehen oder auch nur zu erahnen. Warum das Hotel diesen Namen trägt, erschließt sich uns nicht. Der Blick zeigt auf sehr verwitterte Balkon von anderen Hotelzimmern. Leider macht das alles einen ungepflegten und stark in die Jahre gekommenen Eindruck, ebenso wie das Fenster und die Möbel in unserem Zimmer. Als wir abends noch durch das Viertel gehen, sind wir abgetörnt, denn Junkies und Obdachlose treiben sich rund um das Hotel herum. Tagsüber ist es okay bis gut, abends jedoch das genaue Gegenteil!
(Zimmer mit Mini-Fernseher)
 
Zimmerservice:
Der Zimmerservice hat am nächsten Tag grob stattgefunden. Mülleimer waren geleert, das Bad geputzt. Alle Handtücher waren neu, obwohl wir extra angegeben hatten, dass wir das nicht wünschen aus Umweltgründen. Da liegt sogar ein Zettel, dass nur getauscht wird, was auf dem Boden liegt. Nun ja, es lag nichts auf dem Boden, gewechselt wurde jedoch alles. Gesaugt wurde nicht, aber das Bett war gemacht.  

 
Das Essen:
An diesem Abend essen wir aus privaten Gründen nicht dort im Hotel, zahlen aber in der Umgebung für einen kleinen Dönerteller mit Cola für 2 Personen 35,50 € 😊. Ja, im Museumsviertel ist es sehr teuer, wenn auch nicht gehoben.
Das Frühstücks-Buffet am nächsten Morgen bietet wirklich alles, was das Herz begehrt. Die sehr kleine Brötchenauswahl wird durch viel gutes Brot ersetzt. Wir sind total zufrieden. Da passt alles. Das Frühstück ist wirklich lecker mit vielen frischen Zutaten, Gebäck, Kaffee-Varianten, frisch gepresstem O-Saft, Quark und Co. Der Saal an sich ist jedoch recht klein. Es war gut, dass wir an beiden Tagen recht früh dort waren, um einen Sitzplatz am Fenster zu ergattern.

Ganz anders dann das Abendessen. Vor Monaten hatten wir bereits ein 3-Gänge-Menü bestellt und vorab bezahlt. Wir gehen also wie gewohnt in den Speisesaal und wundern uns, dass es dort keine anderen Gäste gibt. Zum Glück steht ein Koch hinter der offenen Küche und schaut uns erstaunt an. Das Essen gibt es nur in der Bar, das Restaurant sei geschlossen … Okay, gefällt uns definitiv nicht, denn wir wollen nicht in sehr lauter Umgebung im Eingangsbereich sitzen und dort ein nobles Abendessen genießen. Böse gesagt: Brauchen wir dann auch nicht! Denn weder nobel noch 3-Gänge werden uns erreichen, zumindest teilweise nicht. An der Bar wird uns wie nebenbei gesagt, wir sollen uns einfach irgendwo hinsetzen. Der Tisch war für 18:30 Uhr reserviert. Wusste nur keiner vom Personal. Nach vielem Hin- und Her war dann klar: Wir wollen wirklich etwas essen! Ein nuschelnder Kellner fragte im Flüsterton wohl, ob es irgendwelche Einschränkungen gäbe. Wir antworteten ihm auf Niederländisch, dass wir ja noch nicht einmal wissen, was es denn zu essen gibt. Damit ging er weg und wurde nicht mehr gesehen. Getränke gab es schnell. Irgendwann kam dann der 1. Gang. Eine Art Carpaccio, allerdings nicht vom Rind und dick geschnitten. Das war jetzt keine hohe Kochkunst, aber dennoch gut essbar bis lecker, wenn man das sehr trockene Brötchen einfach ignoriert hat. Irgendwann kam dann auch ungefragt der Hauptgang. 2x edelster Fisch!  Ich habe mich gefreut, doch mein Mann isst keinen Fisch, was wir auch so bereits bei Buchung deutlich angegeben hatten. Nun kam Panik beim Kellner auf! Wir hätten das deutlicher kommunizieren müssen … Wild rannte er zwischen uns und der Küche hin und her. Zerknirscht kam er dann zurück mit der Aussage, es würde jetzt sehr lange dauern, bis mein Mann ein anderes Gericht bekommen könne, denn der Koch sei ganz alleine in der Küche … Genervt  hat mein Mann auf seinen Hauptgang verzichtet … Ich habe meinen wirklich perfekt zubereiteten Fisch gegessen. Das Dessert kam dann wieder recht schnell. Davon hätten wir dann 2 bekommen können, wollten wir aber nicht.
Es lief dann im Endeffekt darauf hinaus, dass wohl der Chefkellner zu uns kam, sich sehr lange und sehr ausgiebig bei uns entschuldigt hat und wir dann im Endeffekt gar keine Getränke bezahlen mussten. Das Serviceteam war wirklich mehr als freundlich und bemüht. Dennoch bleibt uns der Abend in negativer Erinnerung, denn auch das Ambiente der Bar ist einfach nicht für ein Abendessen ausgelegt … Sehr schade, denn ich denke, die Qualität der Speisen ist dort wirklich gut. Der Koch versteht sein Handwerk. Aber auch das Drumherum ist halt wichtig für einen angemessenen Abend.

Fitness und Wellness:
Fitness und Sauna soll es dort laut Website irgendwo geben, wurde uns aber weder gezeigt noch erwähnt. Wir haben aber auch nicht aktiv danach gesucht.

 
 
Die Umgebung:
Das Hotel liegt wirklich mitten in der Stadt, einmal über die Straße ist man direkt in der Einkaufszone. Die berühmte Markhalle und auch die Erasmusbrücke und die Innenstadthäfen sind problemlos per Fuß zu erreichen. Rotterdam ist eine Stadt mit Wow-Effekt. Denn die vielfältige Architektur ist genauso beeindruckend, wie das Kulturangebot und die Weltoffenheit, die diese City ausstrahlt. Modern, laut, faszinierend könnte man es zusammenfassen. Für einen Städtetrip absolut empfehlenswert. Nur Ruhe scheint es hier nicht zu geben. Dazu scheint wirklich alles in der Stadt sehr teuer bis überteuert, von den Parkgebühren über Restaurantbesuche bis hin zu den wirklich stolzen Preisen für Bootstouren oder Museumsbesuche.  Dennoch eine klare Empfehlung, denn Rotterdam ist einfach sehenswert! Mitten in der Stadt kann man sogar surfen, draußen, zwischen den Besuchern. Was für eine krasse Aktion! Die ganze Innenstadt verbreitet einfach Lebensfreude pur, gepaart mit unglaublich beeindruckender Architektur.

Für den Hund:
Der Hund sollte schon Stadterfahrung haben, denn Grünflächen gibt es zwar immer mal wieder, auch ein Freilaufgebiet. Doch dem Lärm der Stadt kann man nicht entgehen. Wassernäpfe stehen in der City überall, auch darf der Hund sogar mit in die Markthalle. Rotterdam ist hundefreundlich, anders kann ich es nicht sagen.
Im Hotel darf er zwar mit ins Zimmer, aber nicht ins Restaurant. Trotz stolzer 35,- € Hundeübernachtungsgebühr pro Tag gab es werden ein Leckerchen noch sonst irgendeine Aufmerksamkeit für unseren Hund. Aber die Kaution in Höhe von 50,00 € pro Tag wurde dennoch sofort berechnet, was ich als absolute Frechheit empfinde. Hundefreundlich geht wirklich ganz anders!

Check-Out:
Beim Check-Out müssen wir dann nach kurzer Nachfrage die Parkgebühren nicht bezahlen, denn nachdem wir den Parkplatz, der uns als fest zugesagt wurde an der Rezeption, einmal verlassen hatten, gab es keine Chance mehr auf den Hinterhof zu gelangen. Wir mussten dann an allen Tagen in dem gut 5 Minuten entfernten Parkhaus am Museum stehen, 25,- € Tagesgebühr. Ja, wenn man gut zu Fuß ist, ist das machbar. Bei Regen und Dunkelheit ist es in dieser Umgebung jedoch sehr unangenehm und absolut nicht hotelgästefreundlich – und wiedermal total untypisch für unsere früheren Erfahrungen mit der Bilderberg-Hotelkette!
Die Kaution bekommen wir auch wieder, obwohl sich keiner das Zimmer angeschaut hat. Tja, wie gut, dass unser Hund nichts kaputt gemacht hat oder gar wir selbst. Wir werden freundlich verabschiedet, bekommen eine digitale Rechnung per Email später am Tag und verlassen dann das Hotel mit gemischten Gefühlen. Denn das Preisleistungsverhältnis stimmt hier mal so überhaupt nicht. Schade, wir hatten für den stolzen Übernachtungspreis deutlich mehr erwartet …
 

(Rezeption mit der Bar fürs Abendessen)

Bilderberg Parkhotel Rotterdam****

Westersingel 70, 3015 LB Rotterdam, Niederlande
 
Telefoon: +31 (0)10 436 3611
E-mail: parkhotel@bilderberg.nl
   
 
Von daher lautet unsere Zusammenfassung in Punkten in Bezug auf die 4 Sterne des Hotels:
(0 Punkte: miserabel – 10 Punkte: hervorragend)
 
Ambiente  Hotel innen / außen: 7 / 7
Umgebung/Lage: 9 (als Städtetrip!)
 
Hotelzimmer: 5
 
Sauberkeit: 9
 
Service Rezeption: 6
Service Restaurant/Bar: 8
 
Zimmer-Service: 8
 
Frühstück: 10
 
Essen/Getränke: 5
Fitnessbereich/Spa: - (nicht getestet)
 
Für den  Hund: 5
 
Preis-/Leistungsverhältnis: 6
 

Wohlfühlcharakter gesamt: 7,1


Zurück zum Seiteninhalt